4.1.1 Schacht "Bergmannssegen"
31275
Lehrte
Sauerweg 75
RW 35 65 582
HW 58 02 993
52°21´23,00´´N
09°57´41,37´´O
Fotos aus dem Jahr 2010:
Fotos aus dem Jahr 2016:
4.1.2 Schacht "Hugo"
31319
Sehnde
OT Ilten
Glückauf Straße
RW 35 65 357
HW 58 01 852
52°20´46,18´´N
09°57´28,66´´O
Ein Zutritt zum Betriebsgelände an den mittlerweile verfüllten Schacht wurde uns nicht gestattet. Vom Werkstor bis zum Schacht waren wir nur ein Steinwurf weit entfernt!
Auch spätere (E-Mail und telefonische) Anfragen führten nicht zu einer Genehmigung.
Deshalb kann an dieser Stelle nur die Ansicht des Betriebes dargestellt werden.
4.1.3 Schacht "Ottoshall" (Königsburg)
31275
Lehrte
Sehnder Straße
RW 35 66 806
HW 58 03 710
52°21´45,66´´N
09°58´46,56´´O
4.1.4 Schacht "Erichssegen"
31275
Lehrte (Erichssegen)
Sehnder
Landstraße 52
RW 35 66 815
HW 58 02 427
52°21´04,16´´N
09°58´46,08´´O
Aus der Geschichte:
Gewerkschaft Bergmannssegen in Lehrte, Wintershall-Konzern.
Telegrammadresse: Bergmannssegen Lehrte.
Nächste Eisenbahnstation: Für Waggons Sehnde, für Stückgüter Lehrte.
Vorstand:
Größe der Gerechtsame: 1,6 preuß. Normalfelder in den Gemarkungen Lehrte und Aligse.
Markscheidende Gewerkschaften: Hugo, Ottoshall und Erichssegen.
Bohrergebnisse: Es sind 4 Bohrungen niedergebracht.
Aufschlüsse: Das I. Sylvinitlager, welches schon vom Schacht bei 423 m Teufe durchsunken worden war, setzt durch die drei vorhandenen Sohlen (400, 525 und 580 m) durch und ist auf der 400 m-Sohle mit 362 m streichender Länge, auf der 525 m-Sohle mit 500 m und auf der 580 m-Sohle mit 700 m streichender Länge aufgeschlossen. Das II. Sylvinitlager, welches infolge seines hohen Chlorkaliumgehaltes als Sylvinlager anzusprechen ist, wurde bislang im Niveau der 525 m-Sohle und der 580 m-Sohle aufgeschlossen. Das Hartsalzlager ist auf der 525 m-Sohle nördlich vom Hauptquerschlag durchfahren und setzt bis zur 580 m-Sohle durch, wo es im Hauptquerschlag überfahren und von dort bereits auf 400 m streichender Länge erschlossen ist. In sämtlichen Aufschlüssen treten die Stein- und Kalisalze in fester geschlossener Beschaffenheit auf. Gebirgsdruck macht sich an keinem Punkte bemerkbar, ebenso wenig sind Gasbläser irgendwelcher Art vorhanden.
Schachtbau: Der Schachtbau wurde mit dem 19. November 1910 begonnen. Die Tiefe des Schachtes beträgt 610 m, von denen 131,64 m in Tübbings und 478,36 m in Mauerung gesetzt sind. Bei 400, 525 und 580 m (Fördersohle) sind Sohlen angesetzt. Im Jahre 1927 wurde der Umbau der Förderanlagen am Füllort und in den Hauptförderstrecken vorgenommen und damit die Leistungsfähigkeit der Förderung erheblich gesteigert.
Zweischachtfrage ist durch den am 11. Januar 1916 erfolgtem Durchschlag mit der Gewerkschaft Ottoshall gelöst.
Haus- und Grundbesitz: 52 Morgen.
Tagesanlagen: Elektrische Fördermaschine, Ventilator, Kompressor, Mühlenanlage mit Lagerschuppen und Verladeeinrichtung; Umformstation nebst Akkumulatoren-batterie und Transformatoren (die elektrische Energie liefert die Gewerkschaft Hugo), Kesselanlage mit Hochwasserbehälter, Werkstätten und Bürogebäude. Der Förderbetrieb ruhte vom 25. Januar bis zum 1. September 1927 wegen Umbau der Förderanlagen. Während dieser Zeit übernahm die Gewerkschaft Hugo die Lieferungen. (Quelle: 10*).
Aus der Geschichte:
Gewerkschaft „Hugo" in Ilten bei Lehrte, Wintershall-Konzern.
Nach dem Ausbau der Förderanlagen auf der Gewerkschaft Bergmannssegen im Jahre 1927 hat diese die Kali-Lieferungen für die Gewerkschaft Hugo übernommen. Seit Einstellung der Förderung werden nur Werkerhaltungsarbeiten ausgeführt, außerdem wurde bis Oktober 1930 Steinsalz gefördert.
Vorstand:
Gründung: Nach Gothaischem Berggesetz am 23.10.1899 errichtet. Statut vom 14. Juli 1903, geändert durch Beschluss vom 20.12.1904 und 21.12.1908.
Schachtbau:Der Schacht ist fertig ausgebaut. Mit den Vorbereitungen zum Schachtbau wurde im Dezember 1907 begonnen, nachdem ein Terrain von 23 Morgen in der Gemarkung Ilten zu diesem Zwecke erworben war. Der Schachtpunkt liegt 15 Min. östlich von Ilten. Der erste Spatenstich erfolgte am 2. Januar 1908; Der Schacht hat 5,25 m Durchmesser. Die bei 65 und 100 m aufgetretenen geringen Wasserzuflüsse wurden völlig abgeschlossen. Bis 15 m in das Steinsalz hinein ist der Schacht mit Tübbings ausgekleidet. Es waren im Schacht folgende Schichten durchteuft worden: 136,20 m roter und blauer Ton, 136,20-140 m Salzton. Am 19. 6. 1908 wurde bei 140 m das Steinsalz erreicht, dann folgte von 140-172,50 m kompaktes Steinsalz, 172,50-180,50 m Salzton wechselnd mit Steinsalz, 180,50-207,70 m roter Ton, 207,70 m - 213 m Steinsalz, 213-214,90 m Gemenge von Anhydrit, Salzton, Steinsalz und Gips, 214,90-340 m kompaktes Steinsalz, 340-390 m Salzton, 390-440 m Steinsalz. Am 1.1.1909 war der Schacht bis zu einer Teufe von 450 m gebracht worden, im Juni 1909 stand er 576 m tief noch im Salzgebirge, am 30. Juni war die Endteufe von 600 m erreicht. Zwecks Orientierung über die Lagerstätten wurde bei 500 m eine Horizontalbohrung im Schachte angesetzt, die ein 37 m mächtiges kompaktes Hartsalzlager aufschloss, mit Salzen, deren Kaligehalt z. T. über die Standard-Marke hinausging. Auf Grund dieser Horizontalbohrung wurde dann bei 520 in der Querschlag der ersten Sohle angesetzt, die zweite Sohle befindet sich bei 580 m Teufe. Die bereits im Jahre 1910 gemachten Aufschlüsse auf der 580 und 520 m Sohle wurden inzwischen durch weiteres Auffahren der Lagerstätten bedeutend vergrößert. Das Hauptaugenmerk wurde hierbei speziell auf die Aufschließung des Nordfeldes beider Sohlen gerichtet. Auf der 580 m Sohle wurde das Sylvinitlager streichend verfolgt. Es wurde eine Mächtigkeit des Lagers bis zu 19 m festgestellt. Im Hartsalzlager traf man auf eine Mächtigkeit von 12 m. Auf der 520 m-Sohle wurde das Hauptsylvinitlager ebenfalls auf große Längen streichend aufgeschlossen. Ferner wurden Hartsalzlager von guter Beschaffenheit aufgeschlossen.
Zweischachtfrage: Am 23. Dezember 1916 wurde der Durchschlag mit dem Schacht der Gewerkschaft Erichssegen erzielt. Hiermit ist die Frage des gesetzlich vorgeschriebenen zweiten Ausganges für das Werk gelöst.
Anlagen über Tage: Bahnanschluss, Gebäude für Zentrale, Kesselhaus mit 6 Flammenrohrkesseln von je 100 qm Heizfläche, Mühle und die sonstigen für den Vollbetrieb erforderlichen Anlagen. Für den Erwerb der Terrains über Tage wurde eine G. m. b. H. Otto gegründet, deren sämtliche Geschäftsanteile im Besitze der Gewerkschaft Hugo sind.
Chlorkaliumfabrik: Die Gewerkenversammlung vom 19.11.1912 ermächtigte den Vorstand zur Errichtung einer Chlorkaliumfabrik, mit deren Bau am 17.Juni 1925 begonnen wurde. Der regelmäßige Betrieb ist im Juni 1926 aufgenommen worden. Die Fabrik ist unter Berücksichtigung aller seither auf dem Gebiete der Veredelung von Kalirohsalzen gemachten Erfahrungen gebaut worden. Der Fabrikbetrieb wurde im Jahre 1932 eingestellt, nachdem die Gewerkschaft Bergmannssegen, deren Förderung seit Betriebsstilllegung der Gewerkschaft Hugo hier verarbeitet wurde, nicht mehr förderte. (Quelle:10*).
Gewerkschaft Ottoshall
früherer Name: Gewerkschaft Königsburg in Lehrte
Betriebsstillegung gemäß § 83c:
Die Kaliprüfungsstelle erteilte der Gewerkschaft ab 1. April 1927 eine Beteiligungsziffer von 58% der durchschnittlichen Beteiligung aller Kaliwerke. Der Lieferungsanteil wurde von der Gewerkschaft Bergmannssegen und der Gewerkschaft Hugo übernommen.
Eisenbahnstation: Lehrte.
Poststation: Lehrte.
Telegrammadresse: „Ottoshall", Lehrte.
Direktion:
Grubenvorstand:
Anzahl der Kuxe: 1000, sämtlich im Besitz der Gewerkschaft Bergmannssegen.
Lage der Gerechtsame: Provinz Hannover.
Größe der Gerechtsame in preuß. Feldern: 5,6 preuß. Maximalfelder.
Grundbesitz: Ca.. 17 hannoversche Morgen.
Benachbarte Unternehmungen: Gewerkschaft Bergmannssegen Lehrte, Gewerkschaft Erichssegen, Lehrte, Gewerkschaft Hugo, Gewerkschaft Hohenfels, Algermissen, Kaliwerke Friedrichshall I u. II A.-G., Sehnde.
Gebirgsverhältnisse: Gebirge der Zechsteinformation angehörend, hochprozentige Sylvinite und Hartsalze.
Schachtbau: Die Endteufe wurde am 27. März 1915 erreicht. Der Schacht hat eine Teufe von 610 m. Es sind auf zwei Sohlen in 400 und 500 m Tiefe ein Sylvinitlager und ein Hartsalzlager in mehreren Faltungen aufgeschlossen.
Zweischachtfrage ist gelöst durch Durchschlag mit der Gewerkschaft Bergmannsisegen, Lehrte.
Kalisyndikat: Das Werk hat im Jahre 1918 eine vorläufige Beteiligungsziffer von 1,6378 Tausendstel, und vom 1. April 1927 eine Beteiligungsziffer von 2,6837 Tausendstel gemäß § 83 c erhalten. Ab 1. Oktober 1934 beträgt die Syndikatsquote 2,6048 Tausendstel.
Betriebsstillegung: Der Betrieb ruht seit 1917. (Quelle: 10*)
Aus der Geschichte:
Gewerkschaft Erichssegen in Lehrte. Wintershall-Konzern.
Eisenbahnstation: Lehrte.
Poststation: Lehrte.
Telegrammadresse: Erichssegen Lehrte.
Sitz der Geschäftsleitung: Lehrte.
Grubenvorstand:
Anzahl der Kuxe: 1000. Lage der Gerechtsame: Provinz Hannover.
Haus- und Grundbesitz: 10,59 hannoversche Morgen. Größe der Gerechtsame in preuß. Feldern: 1,75 preuß. MaximaIfelder in der Gemeinde Lehrte, Kreis Burgdorf, abgezweigt von den Gerechtsamen der Gewerkschaft Hugo u . der Gewerkschaft Bergmanns-segen.
Benachbarte Unternehmungen: Gewerkschaft Bergmannssegen, Lehrte, Gewerk-schaft Hugo, Lehrte, Gewerkschaft Ottoshall , Gewerkschaft Hohenfels, Algermissen, Kaliwerke Friedrichshall I u. I A.-G., Sehnde.
Schachtbau: Beginn des Schachtbaues am 25. November 1912. Endteufe mit 600 m erreicht. Zweischachtfrage hiermit gelöst. Im Jahre 1920 wurde das Sylvinitlager von der Gewerkschaft Hugo untersucht bezw. weiter ausgerichtet. Zu diesem Zwecke wurde auf der 580 m-Sohle die Grundstrecke nach Norden erlangt und hier Kalisalze von 10—20% K2O erschlossen. Von der 630 m-Sohle wurde ein Aufhauen im Sylvinitlager mit der 580 m-Sohle zum Durchschlage gebracht und das Lager selbst von der Markscheide aus durch eine Strecke in streichender Richtung weiter verfolgt. Auf der 460 und 520 m Sohle wurde das Sylvinitlager ebenfalls erschlossen, wobei der Aufschluß der 460 m Sohle durch 2 Hochbrüche von der 520 m Sohle aus erfolgte. Sämtliche Strecken ergaben Kalisalze von 12—27 % K2O.
Verbandszugehörigkeit: Deutsches Kalisyndikat G. m. b. H., Berlin. Deutscher Kaliverein E. V., Berlin. Letzte ordentliche Gewerkenversammlung: 8. Mai 1934.
Bereitschaftswerk: Nach dem Ausbau der Förderanlagen auf der Gewerkschaft Bergmannssegen im Jahre 1927 hat diese die Lieferungen für die Gewerkschaft Erichssegen übernommen. Die Gewerkschaft wird als Reservewerk in Betriebsbereitschaft gehalten. (Quelle:10*).