2.11.1 Schacht "Reinhardsbrunn"
37154
Northeim
OT Sudheim
Levershausen(Golfplatz)
RW 35 69 898
HW 57 25 601
51°39´37,46´´N
10°00´32,60´´O
-Teufarbeiten vom 06.07.1911 bis 06.05.1914
-Teufe 875 m
-vor Kriegsbeginn wurden noch 270 m Strecken aufgefahren
-August/September 1914 Laugeneinbruch (2 m3/min) in einer
Vorrichtungsstrecke auf der 850 m Sohle, der zum Ersaufen
des Schachtes bis 180 m Teufe führte
-1921 Sümpfung des Schachtes bis 759 m Teufe, Anhauen
einer neuen Sohle in 722,5 m Teufe
-kurze Strecke im jüngeren Steinsalz und Horizontalbohrung
nach Osten, welche Lauge unter hohem Druck und einer Menge von 90 l/min anzapfte
-Januar 1922 Stilllegung des Werkes
2.11.2 Schacht "Oberhof" (Bühle)
37154
Northeim
OT Sudheim
Levershausen(Golfplatz
RW 35 69 856
HW 57 25 395
51°39´30,81´´N
10°00´30,26´´O
-Beginn der Teufarbeiten 11.12.1911
-Teufe 684 m
-08/1914 Stundung der Teufarbeiten bei 684 m auf Grund des
Kriegsausbruches
-während der gesamten Zeit des I. Weltkrieges ruhten am
Schacht Oberhof die Teufarbeiten, welche bis zur Stilllegung
des Werkes im Januar 1922 nicht wieder aufgenommen
wurden
Aus der Geschichte:
Ehemalige Gewerkschaft Reinhardsbrunn
Die Gewerkschaft ist 1929 an die Burbach-Kaliwerke A.-G. als Werk Königshall-Hindenburg (Schacht Reinhardsbrunn) übergegangen.
Betriebsstilllegung gemäß § 83e Absatz 2 stillgelegte Abteufschächte:
Die Kaliprüfungsstelle erteilte der Gewerkschaft ab 1. März 1922 eine Beteiligungsziffer von 20 % der durchschnittlichen Beteiligung aller Kaliwerke.
Gründung: 15. 11. 1910.
Übergang an die Burbach-Kaliwerke A.-G:
Durch Umtausch je Kux Reinhardsbrunn gegen 1100 RM Aktien der Burbach-Kaliwerke A.-G., Magdeburg.
Bohrergebnisse: Eine Tiefbohrung in der Northeimer Gerechtsame wurde im Juni 1909 begonnen und hatte Ende September eine Teufe von etwa 450 m erreicht. Nachdem die Bohrung bei 575 m im Oktober im unteren Buntsandstein gestanden hatte, wurde im Dezember 1909 in einer Teufe von 660 m das Steinsalz angefahren. Im März 1910 wurde bei
773 m das Kalilager erreicht, und zwar folgte von
773,00—773,40 m 5,65 % KCI
773,40—773,83 m 18,25 % KCl
773,83—774,46 m 43,55 % KCl
774,46—774,92 m 22,75 % KCl
774,92—775,60 m 19,85 % KCl
775,60—776,21 m 18,25 % KCl
776,21—776,77 m 17,70 % KCl
776,77—777,35 m 18,92 % KCl
777,35—777,72 m 18,45 % KCl
777,72—778,20 m 14,15 % KCl
Gerechtsame: 1050 ha in der Gemeinde Northeim, Gräfl. Hardenbergscher- Besitz im Gutsbezirk Levershausen. Die Pachtverträge lauten auf die Levershauser Bergbauges. m. b. H.
Schachtbau: Der Schacht wurde durch die Tiefbau- u. Kälte-Industrie A.-G. vorm. Gebhardt u. König, Nordhausen, bis zur Teufe von ca. 875 m abgeteuft. Mit den Abteufarbeiten wurde im November 1911 begonnen. Im November 1913 wurde in einer Teufe von 659 m das jüngere Steinsalz in guter Beschaffenheit angefahren. Die Endteufe beträgt 875 m. Im Juli 1914 erfolgte leider auf der 830-m-Sohle ein Soleeinbruch. Es wurde das Zementierverfahren in Anwendung gebracht. Hierzu wurde der Schachtsumpf mit Steinschlag verfüllt und darauf mit dem Einbringen des Zements durch eine Rohrtour begonnen. Der Zementklotz stand Anfang 1916 bis zur Teufe von 775 m an. Nach dem Erhärten des Zements haben Versuche ergeben, daß der Zufluß in der Hauptsache abgedichtet war. Zur Beseitigung der noch bestehenden Undichtigkeiten wurde ein weiterer Zementklotz eingebracht, welcher bis auf wenige Liter Zuflüsse die Abdichtung erbrachte. Das Werk ist bis 1953 stillgelegt.
Abwässerkonzession: Nicht vorhanden.
Zweischachtfrage: Es besteht eine Interessengemeinschaft mit der Gewerkschaft Oberhof. Die beiden Schächte liegen 210 m auseinander.
Betriebsstilllegung: Auf Grund der Vorschriften zur Durchführung des Gesetzes über die Regelung der Kaliwirtschaft vom 18. 7. 1919 wurde die Stillegung des Werkes beschlossen. Die Tagesanlagen sind verwertet worden. (Quelle: 10*).
Aus der Geschichte
Gewerkschaft Oberhof
Gründung: 15. 11. 1910.
Übergang an die Burbach-Kaliwerke A.-G.: Durch Umtausch je Kux Oberhof gegen 1100 RM Aktien der Burbach-Kaliwerke A.-G., Magdeburg.
Gerechtsame: 840 ha in der Gemarkung Sudheim, 144 ha in der Gemarkung Bühle, 750 ha des Gräflichen von Hardenberg'schen Besitzes. Die Gerechtsame grenzt im Süden an die Gewerkschaften Königshall und Hindenburg, im Norden an Reinhardsbrunn, Salzderhelden, Luisenhall und Siegfried I , im Westen an Oldenrode, Hildasglück und Justus.
Schachtbau: Der Schacht wurde durch die Tiefbau- und Kälteindustrie, vorm. Gebhardt u. König, Nordhausen, im Gräfl. v. Hardenberg'schen Gutsbezirk Levers-hausen abgeteuft. Mit den eigentlichen Abteufarbeiten wurde Mitte November 1911 begonnen. Im November 1912 hatte der Schacht eine Teufe von 205 m erreicht. Im Juli 1913 gelang es, die bis dahin zusitzenden Wasser völlig abzuschließen bei 242 m Teufe. Am 10. Januar 1914 stand der Schacht bei einer Teufe von 510 m im unteren Buntsandstein und war bis 455 m durch Eisenbahnbau und Mauerung gesichert. Die Abteufarbeiten sind bis 600 m fortgeschritten, ruhen aber seit Kriegsbeginn. Das Kalilager wird bei 800 m erwartet. Im Jahre 1918 wurden die Vorarbeiten für die Wiederaufnahme des Betriebs begonnen, doch konnte auch im Jahre 1919 die Wiederaufnahme des Betriebes nicht erfolgen, da die Tiefbaufirma Tiefbau- und Kälteindustrie A.-G., vormals Gebhardt u . König, Nordhausen, die erforderlichen Kohlen seitens der Behörde nicht bewilligt erhielt. Das Werk liegt bis 1953 still.
Zweitschachtfrage: Es besteht Interessengemeinschaft mit der Gewerkschaft Reinhardsbrunn. Die Gewerkschaft ist 1929 an die Burbach-Kaliwerke A.-G. als Werk Königshall-Hindenburg (Schacht Oberhof) übergegangen.
Betriebsstillegung gemäß § 83e Absatz 2 stillgelegte Abteufschachte: Die Kaliprüfungsstelle erteilte der Gewerkschaft ab 1. März 1923 eine Beteiligungsziffer von 15 % der durchschnittlichen Beteiligung aller Kaliwerke. (Quelle: 10*).