Die Kali- und Steinsalzschächte Deutschlands
Die Kali- und Steinsalzschächte             Deutschlands

2.7  Hüpstedt

 

 

2.7.1 Schacht "Hüpstedt"

 

99976

Dünwald-Hüpstedt

Reifensteiner Straße

 

RW 35 99 367

HW 56 89 590

 

51°19´56,68´´N

10°25´28,89´´O

 

 

Historische Fotos:

  • Der Schacht wurde in den Jahren 1911/12 geteuft und ging 1913 in Förderung
  • Die Stilllegung erfolgte wahrscheinlich in den 1920er Jahren
  • Bis 1938 ist die Grube ersoffen

 

 

 

2.7.2 Schacht "Beberstedt"

 

99976

Dünwald-Hüpstedt

Reifensteiner Straße

 

RW 35 99 415

HW 56 89 578

 

51°19´56,26´´N

10°25´31,40´´O

 

Historische Fotos:

  • Der Schacht wurde in den Jahren 1912/13 geteuft
  • Die Stilllegung erfolgte wahrscheinlich in den 1920er Jahren
  • Bis 1938 ist die Grube ersoffen

 

 

 

2.7.3 Schacht "Felsenfest"

 

99976

Dünwald-Hüpstedt

Schacht II

Ahornweg

 

RW 35 98 281

HW 56 89 729

 

51°20´01,85´´N

10°24´32,97´´O

 

Historische Ansicht:

Gewerkschaft Hüpstedt in Hüpstedt (Eichfeld), Konzern Wintershall

 

Gerechtsame: 7.114.163 qm in der Gemarkung Hüpstedt, Rüdigershagen, Deuna, Zaunröden, Niederorschel, Beberstedt in den Kreisen Worbis und Mühlhausen i. Th. Es ist dies der östliche Teil der früheren Bohrgesellschaft Felsenfest, von welcher die Gewerkschaft die Gerechtsame für 2.000.000 Mark in 5 % igen Schuldverschreibungen erworben hat.

Bohrergebnisse: Eine Bohrung bei Hüpstedt hat von 827,65 m bis 850,30 m ein hochprozentiges Kalilager erbohrt, dessen obere 5 m aus Sylvinit mit 35,45 % KCl und dessen folgende Schicht aus teils mittlerem, teils gutem Carnallit bestand. Das fast gänzliche Fehlen des Kieserits, der in diesen Salzen durch Anhydrit vertreten wird, macht diesen Carnallit wegen der leichteren Verarbeitung wertvoller als die sonst üblichen Salze dieser Teufe, die als Begleiter fast stets Kieserit neben Steinsalz aufweisen. Außerdem sind bei Hüpstedt noch zwei weitere Bohrungen niedergebracht, die bei 821,65 m und 841,18 m kalifündig geworden sind und ebenfalls hochprozentige Carnallite angetroffen haben.

Versand und Förderung im Jahre 1920 von den Werken Hüpstedt, Beberstedt und Felsenfest: Gefördert wurden im Jahre 1920: 165.910,65 dz K2O; der Versand betrug 131.100,89 dz K2O.

Chlorkaliumfabrik: Die Fabrik ist in Gemeinschaft mit den Gewerkschaften Felsenfest und Bebersledt errichtet und am 1. Mai 1920 in Betrieb genommen worden.

Schachtbau: Beginn Februar 1911. Durchschlägig im Sinne der Bergpolizeiverordnung mit den Gewerkschaften Beberstedt und Felsenfest. Alle drei Schächte hatten im September 1911 eine Teufe von ca. 300 m, nachdem am 1. 7. 1911 bei 238 m der obere Buntsandstein durchteuft war. Die Wasserzuflüse betrugen noch 250 bis 300 Liter. Der Schacht Hüpstedt hat im August 1912 ein Kalilagervon 14 m Mächtigkeit durchteuft, es reichte bis zur Teufe von 857,6 m und besteht aus ca. 4,5 m Hartsalz, der Rest ist Carnallit. Die Füllörter wurden bei 800 m Teufe fertiggestellt und im Anschluss daran die Aufschlußarbeiten im westlichen Grubenfelde betrieben. Die aufgeschlossenen Salze sind von guter Beschaffenheit.

Zweischachtfrage: Die Lösung derselben erfolgte mit dem Durchschlage nach dem Schachte der Gewerkschaft Beberstedt und Felsenfest.

Grundbesitz: 11,5 ha.

Eisenbahnanschluss: Eigene Anschlußbahn nach Kleinbahnstation Hüpstedt. Staatsbahnstation ist Silberhausen.

Gewerkschaft Beberstedt in Hüpstedt (Eichsfeld), Konzern Wintershall

 

Gründung:1912 als Gewerkschaft.

Gerechtsame: 7.114.163 qm in den Gemeinden Hüpstedt, Rüdigershagen, Deuna, Zaunröden, Niederorschel und Beberstedt, in den Kreisen Worbis und Mühlhausen. Die Gerechtsame wurde von der Gerechtsame Hüpstedt abgetrennt. Förderung: Im Jahre 1920 wurden von den Werken Hüpstedt, Beberstedt und Felsenfest gemeinschaftlich 165.910,05 dz K2O gefördert. Der Versand der Werke belief sich auf 131.100,89 dz K2O, wovon auf jedes Work ein Drittel enlfiel.

Bohrungen: 3 Tiefbohrungen haben hochprozentige Hartsalz und Carnallite erschlossen.

Schachtbau: Der Schacht ist seit 1.1.1913 förderfähig.

Zweischachtfrage: Lösung ist erfolgt mit dem Durchschlag nach dem Schachte der Gewerkschaft Hüpstedt.

Chlorkaliunifabrik: Die Fabiik ist in Gemeinschaft mit den Gewerk-schaften Felsenfest und Hüpstedt errichtet und ist am 1. Mai 1920 in Betrieb genommen worden.

Gewerkschaft Felsenfest in Hüpstedt, Konzern Wintershall.

 

Gerechtsame: 14 228 325 qm teils am Düngebirge, teils auf diesem bei den Ortschaften Hüpstedt, Rüdigershagen, Niederorschel, Klein-Bartloff und Beberstedt im Kreis Worbis, Reg. Bez. Erfurt, begrenzt im Norden durch die Deutschen Kaliwerke, im Osten durch die Gewerkschaft Hüpstedt.

Bohrungen: Das Bergwerksgebiet ist nebst dem östlichangrenzenden Gebiet der Gewerkschalt Hüpstedt durch eine große Zahl Bohrungen aufgeschlossen. Hierdurch und durch die benachbarten Bergbaugebiete hat die Verwaltung zuverlässige Kenntnis der Gebirgs- und Lagerungsverhältnisse bekommen. Die Die Lagerstätte besteht ausweislich der Bohrungen aus einer Unterbank von Carnalit der auf einem wahrscheinlich elliptischen Raum einer Oberbank von Sylvinit aufgelagert ist. Der Carnallit der Unterbank besitzt nach den vorliegenden Analysen durchweg einen befriedigenden, an sehr steilen Stellen einen hohen Gehalt an Kaliumchlorid, und nur ganz spärliche Beimengungen von Kieserit. Entsprechend der sonstigen Entwicklung der Südharz Lagerstätte schwankt die Mächtigkeit der Unterbank in ziemlich weiten Grenzen. Die Durchschnittsmächtigkeit wird gleich 17 m zu setzen sein. Die Oberbank von Sylvinit besitzt einen durchschnittlichen Kaliumchloridgehalt von 35 %. Die Mächtigkeit ist naturgemäß viel geringer als diejenige der Unterbank; sie beträgt im allgemeinen 1 m, steigt aber in Bohrung 3 auf 5,45 m. Diese Erwartungcn sind durch die Aufschlußarbeiten übertroffen (siehe Schacht- und Grubenbau). Die Kalilager sind erschlossen in folgenden Teufen: 821,65 m, 841,18 m, 600 m, 827,4 m, 549,15 m

Versand und Förderung; Im Jahr 1920 Werke Felsenfest, Hüpstedt und Beberstedt: Versand: 131.109,89 dz K2O; Förderung 165.910,65 dz K2O, auf jedes Werk entfällt ein Drittel.

Schacht- u. Grubenausbau: Die Grundstücksankäufe erfolgten am 8.12.1909 und die Einreichung eines Betriebsplanes vor dem 17. Dezember 1909. Auch sind die Tübbings damals gekauft und mit dem Bau selbst am 15.Dezember 1909 begonnen. Der Schacht (Felsenfest) liegt 1200 m von der Doppelschachtanlage Hüpstedt entfernt, hat einen Durchmesser von 4,5 m. Der Schacht hatte mit Jahresabschluß 1911 die Teufe von 337,5 m erreicht. Von 212-366 m Teufe wurden eiserne Tübbings eingebaut, da in diesem Abschnitt Wasserzuflüsse auftraten, die zeitweise bis zu 500 Liter in der Minute betrugen. Mitte 1912 erreichte man eine Teufe von 680 m. Von 834,5 bis 835,5 m wurde Sylvinit, von da an bis 847,5 m Carnallit, und alsdann bis 848,75 m wieder Sylvinit durchteuft. Das Kalilager hat somit eine Gesamtmächtigkeit von 14,25 m. Ablagerung flach, Einfallen 6 Grad. Der obere Sylvinit, soll einen Reinkaligehalt von durchschnittlich 25 pCt. besitzen. Im August war der Schacht bei seiner endgültigen Teufe von 868 angelangt. Die inzwischen vorgenommenen Aus- und Vorrichtungsarbeiten haben ergeben, daß das Hartsalzlager bis 7 m mächtig ist bei einem K2O -Gehalt von 17-20 %. Das Carnallitlager hat eine Mächtigkeit bis 50 m bei einem K2O –Gealt von 10-12 %.

Tagesanlagen: Elektrische Hauptfördermaschine, Zechenhaus mit Kaue, das Werkstattgebäude mit Schmiede, Schlosserei und Tischlerei, das Magazingebäude, die Mühlenanlage, das Fördergerüst, die Anschlußbahn, der Dügesalzschuppen, 3 Beamten-Doppelwohnhäuser und ein Arbeiter- Schlaf- und Speisehaus. Der für den Werksbau und den Betrieb erforderliche elektrische Strom wird von der Ueberlandzentrale „Südharz" zu Bleicherode bezogen.

Chlorkaliumfabrik: Die Fabrik ist in Gemeinschaft mit den Gewerkschaften Hüpstedt und Beberstedt errichtet.

Zweiter Schacht: Lösung ist erfolgt mit dem Durchschlag nach dem Schachte der Gewerkschaft Hüpstedt.

Eisenbahnanschluß besteht an die Obereichsfelder Kleinbahn Hüpstedt.

 

Asse II
Steinsalzkristalle auf Grubenbahnschwelle
Schachtausmauerung (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Esserschacht
Kalisalz Soligorsk
Alte Lohntüte
Schachtröhre mit Tübbingausbau (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Schacht Theodore (Elsaß)
Gewerkschaft Beienrode
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© Lars Baumgarten