Die Kali- und Steinsalzschächte Deutschlands
Die Kali- und Steinsalzschächte             Deutschlands

1.8 Kaiseroda

 

 

1.8.1 Schacht Kaiseroda I (Hämbach)

 

36469

Tiefenort

OT Hämbach

Ahornstraße 11

 

RW 35 81 980

HW 56 31 922

 

50°49´00,91´´N

10°09´44,99´´O

Historische Aufnahmen:

Carl Schweisgut, Fabrikdirektor der Gewerkschaft Kaiseroda von 1902-1911,
ein Nachruf
Carl Schweisgut.doc
Microsoft Word-Dokument [752.5 KB]

 

 

1.8.2 Schacht Kaiseroda II

 

36460

Merkers-Kieselbach

Zufahrtstraße

 

RW 35 79 158

HW 56 32 157

 

 50°49´09,91´´N

10°07´20,07´´O

 

Historische Aufnahmen Teil I:

Historische Aufnahmen Teil II:

Die Gefäßförderung und Mahlwerksanlage des Werkes Kaiseroda II/III aus dem Jahr 1939
Gefäßförderung Kaiseroda II+III.doc
Microsoft Word-Dokument [9.4 MB]

 

 

1.8.3 Schacht Kaiseroda III

 

36460

Merkers-Kieselbach

Zufahrtstraße

 

RW 35 79 197

HW 56 32 383

 

50°49´17,20´´N

10°07´22,23´´O

 

Historische Aufnahmen:

Ausgewählte Aufnahmen aus der Gewinnung Untertage in den 1980er Jahren:

 

Gewerkschaft Kaiseroda in Tiefenort a.d. Werra

Konzern Wintershall

 

Gründung: 21. November 1894, vorher Privatbohrung der Frau Franziska Hadra aus Berlin.

Anleihe: 2.500.000 M. auf Grund Genehmigung durch die Grossherzoglich-Sächsische Regierung vom 29. Nov. 1900. Stücke a 500 M, Zinsen 5% pro anno halbjährlich am 2.1. u. 1.7. ab 2.1.1901. Die Anleihe ist amortisierbar ab 1906 und rückzahlbar zu 103 %. Eine am 29. Januar 1921 stattgefundene außerordentliche Gewerkenversammlung beschloß die Aufnahme einer 5% igen hypothekarischen Anleihe von 20 Millionen M.

Bohrergebnisse: Erste Bohrungen auf Steinsalz in den Jahren 1876 und 1881 durch den Bankier Leopold Hadra, Berlin. Das Steinsalz wurde bei 151 resp. 144 m Teufe erreicht, die Bohrungen wurden bei 175 m resp. 219 m im Steinsalz eingestellt, im Jahre 1893 aber von der Frau Witwe Franziska Hadra wieder aufgenommen, wobei Kali gefunden wurde. Es wurden dann noch weitere Tiefbohrungen vorgenommen. Auf Tiefbohrung V bei Hämbach wurde später der Schacht niedergebracht

Eingezogene Zubußen: 2.900.000 M. und 2.500.000 M., gegen welche 2.500.000 M. Obligationen gratis ausgegeben wurden. Ferner wurde am 29.Juni 1915 eine Zubuße von 1 Mill. M. beschlossen, von der zum 21.September 1915 250.000 M. eingezogen wurden.

Gerechtsame: ca. 41.000.000 qm in den Gemarkungen Tiefenort, Kaiseroda, Merkers, Kieselbach und Weißendiez, benachbart den Feldern der Kaliwerke Großherzogin Sophie, Salzungen im Osten, Dönges im Norden.

Schachtbau: Mit den Vorarbeiten wurde im Januar 1895 begonnen. Am 12. März 1900 wurde bei 318 m das obere Kalisalzlager und im April bei 378 m das zweite Lager (Carnallit) angefahren. Ende 1900 wurde das Abteufen des Schachtes bei 391,40 m beendet und die Füllörter auf beiden Sohlen angesetzt. Sohlen wurden getrieben bei 316 und 379,46 m nach Norden und Süden, von denen die untere als Fördersohle dient, welche mit der oberen durch einen Bremsberg verbunden ist. Neben Kainit kann 20% iges und 30% iges Düngesalz direkt aus dem oberen Lager gefördert werden.

Schachtanlage Merkers: Die Gewerkenversammlung vom 26.4.1909 und 20.4.1911 ermächtigte den Vorstand, ein Grubenfeld zur Bildung einer besonderen Gewerkschaft abzutrennen und in dem betr. Grubenfeld (Merkers) zwei neue Schächte niederzubringen. Schacht I (in Merkers) erreichte bis Ende 1913 eine Teufe von rd. 210 m und ist bis zu dieser Teufe mit Tübbings ausgebaut. Schacht II wurde 1913 auf rd. 210 m Teufe niedergebracht und mit Tübbings ausgebaut. Die beiden Schächte werden nach dem Versteinerungsverfahren abgeteuft. Außergewöhnliche Wasserschwierigkeiten verzögern den Fortgang der Arbeiten sehr. Auf dem Schacht I mußte der im August 1914 eingestellte Abteufbetrieb auch weiter ruhen. An dem Schachte II wurden bei Beginn 1915 die Füllörter angesetzt und alsdann die letzten 60 m der Schachtteufe ausgemauert. Am 1. März 1915 konnte mit dem Auffahren der Hauptstrecke nach Norden, Osten und Süden hin begonnen werden. Ende Juli mußten auch die Arbeiten auf Schacht II eingestellt werden. Über Tage wurde die Kainitmühle zur Herstellung von Hederichsalz vorgerichtet. Auf Schacht Merkers I ruhte auch 1916 und 1917 aus Mangel an Arbeitern usw. der Betrieb, während auf Schacht II das Auffahren der Hauptstrecken wieder aufgenommen wurde. Im Dezember 1917 wurde der Schachtturm wie auch die Fördermaschine umgebaut, sodaß am Jahresschluß 1917 die endgültige Schachtförderung betriebsfertig war.

Chlorkaliumfabrik: Im Novenber 1901 wurde der Betrieb in der für ca. 2.000.000 M. erbauten Chlorkaliumfabrik eröffnet. Im Jahre 1917 wurden arbeitstäglich durchschnittlich 2670 dz Rohsalze verarbeitet.

 

Produktion: Die Förderung erfolgt seit April 1901. Seit 1902 besteht voller Betrieb.

Sonstige Betriebsanlagen: Die Kainitmühle kam am 30. April 1901 in Betrieb. Die Rasenmühle und die Auenmühle bei Tiefenort wurden angekauft, um sich die Wasserkraft der Werra für den elektrischen Licht- und Kraftbetrieb zu sichern. Eine Glaubersalzfabrik wurde im Jahre 1904 betriebsfertig. Eine Sulfatrabrik, ein neues Verwaltungsgebäude und neue Werkstätten wurden 1905 in Benutzung genommen. Die Fabrikanlagen erfuhren eine Erweiterung. Ferner wurden 1912 eine moderne Kessel- und Dampfturbinenanlage dem Betrieb übergeben. (Quelle: 7*)

Nachruf des Deutschen Kalivereins für die 1938 auf Kaiseroda II/III verunglückten 11 Bergleute. Einen Tag später wurden 3 Arbeiter im Salzschuppen verschüttet. Für die insgesamt 14 tödlich Verunglückten fand am 2. Aug. 1938 die zentrale Trauerfeier statt.
1. Teil: "Die Monuments Men von Merkers." 2.Teil: "Die Odyssee der bunten Königin."
www.insuedthueringen.de
Text.doc
Microsoft Word-Dokument [67.0 KB]
Asse II
Steinsalzkristalle auf Grubenbahnschwelle
Schachtausmauerung (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Esserschacht
Kalisalz Soligorsk
Alte Lohntüte
Schachtröhre mit Tübbingausbau (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Schacht Theodore (Elsaß)
Gewerkschaft Beienrode
Anzeige von 1902
Druckversion | Sitemap
© Lars Baumgarten