Die Kali- und Steinsalzschächte Deutschlands
Die Kali- und Steinsalzschächte             Deutschlands

2.16 Ferna-Westohm

2.16.1 Schacht "Ferna" 

 

37339

Wintzingerode

Duderstädter Straße 26

 

RW 43 83 060

HW 57 02 870

 

51°26´54,15´´N

10°18´58,59´´O

  • Die Abteufarbeiten wurde kurz vor Ausbruch des I. Weltkrieges begonnen und ruhten während des Krieges
  • Nach Beendigung des Krieges wurden auf Grund der sich geänderten wirtschaftlichen Bedingungen die Abteufarbeiten nicht wieder aufgenommen. Auf Grund der Tatsache, dass der Schacht am Rande des Kalivorkommens lag, erwartete man keine aussichtsreiche Entwicklung
  • Der Schacht erreichte eine Teufe von 84 m

 

 

2.16.2 Schacht "Westohm" (Elisabeth)

 

37339

Wintzingerode

Duderstädter Straße 26

 

RW 35 91 687

HW 57 02 272

 

51°26´51,56´´N

10°19´04,09´´O

  • Die Abteufarbeiten wurden kurz vor Ausbruch des I. Weltkrieges begonnen und ruhten während des Krieges
  • Nach Beendigung des Krieges wurden auf Grund der sich geänderten wirtschaftlichen Bedingungen die Abteufarbeiten nicht wieder aufgenommen. Auf Grund der Tatsache, dass der Schacht am Rande des Kalivorkommens lag, erwartete man keine aussichtsreiche Entwicklung
  • Der Schacht erreichte eine Teufe von 384 m

Werk Ferna (Gewerkschaft Ferna)

in Wintzingerode, Kreis Worbis.

 

Gründung: 12. 1. 1912 als preußische Gewerkschaft.

Schachtbau: Die Abteufarbeiten haben im Jahre 1911 begonnen. Der Schacht hatte Ende August 1914 eine Tiefe von 84 m und ist bis zu dieser Teufe mit gußeisernen Tübbings ausgebaut. Die Schachtarbeiten mußten infolge des Krieges unterbrochen werden. Bei einer Teufe von 575 m wurde das Kalilager erwartet. -Die Stillegung bis Ende 1953 ist genehmigt.

Zweischachtfrage: Die Zweischachtfrage wurde gelöst durch Verbindung mit dem 260 m entfernt liegenden Schacht Elisabeth der Gewerkschaft Westohm.

Bohrungen: In Gemeinschaft mit der benachbarten Gewerkschaft Westohm wurden 10 Bohrungen niedergebracht, davon 6 für Mutungszwecke nur bis ins jüngere Steinsalz, 4 Tiefbohrungen erreichten das Kalilager zwischen 550 und 612 m Teufe. Mächtigkeit des erbohrten Lagers 6-100 m mit über 12,5 % K2O.

Liquidation und Besitzübergang an die Kali-Industrie (spätere Wintershall) A.-G.: Die Gewerkenversammlung vom 20. 9. 1926 beschloß die Liquidation der Gewerkschaft und Veräußerung des Gesamtvermögens an die Kali-Industrie A.-G. Im Umtausch bot die Kali-Industrie Aktiengesellschaft den Gewerken pro Kux nom. 16 RM Kali-Industrie-Aktien. Das Umtauschangebot erging mit Wirksamkeit ab 18. 1. 1928.

Betriebsstillegung gemäß § 83e (stillgelegte Abteufschachte):

Die freiwillige Betriebsstillegung bis 1953 wurde von der Gewerkenversammlung am 19. 11. 1921 beschlossen. Die Kaliprüfungsstelle gewährte der Gewerkschaft eine Beteiligungsziffer von 10% der durchschnittlichen Beteiligung aller Werke ab 1. 2. 1923. (Quelle: 10*)

 

Werk Westohm (ehemalige Gewerkschaft Westohm).

 

Liquidation und Besitzübergang an die Kali-Industrie (spätere Wintershall)

A.-G.: Die Gewerkenversammlung vom 20. 9. 1926 beschloß die Liquidation der Gewerkschaft und Veräußerung des Gesamtvermögens an die Kali-Industrie A.-G. Im Umtausch bot die Kali-Industrie Aktiengesellschaft den Gewerken pro Kux nom. 320 RM Kali-Industrie-Aktien. Das Umtauschangebot erging mit Wirksamkeit ab 13. 12. 1927.

Betriebsstillegung gemäß § 83e (stillgelegte Abteufschächte):

Die Kaliprüfungsstelle erteilte, nachdem gemäß Gewerkenversammlungsbeschluß vom 19. 11. 1921 die Betriebseinstellung erfolgt war, der Gewerkschaft mit Wirkung ab 1. 2. 1923 auf ihren freiwilligen Stillegungsantrag eine Beteiligungsziffer von 18 % der durchschnittlichen Beteiligung aller Kaliwerke.

Interessenvertrag: Die Gewerkschaft unterhielt vor dem Besitzübergang an die Kali-Industrie A.-G. einen Interessen- und Betriebsgemeinschaftsvertrag mit der Gewerkschaft Ferna.

Gründung: Am 12. 2. 1910 als konsolidierte preußische Gew. Westohm. Die Gewerkschaften Elisabethglück und Sachsen kauften zusammen das preußische Feld „Westohm", woraus die preußischen Gewerkschaften Westohm und Ferna gebildet wurden, Westohm erhielt den südlichen und Ferna den nördlichen Teil der Gerechtsame. Der Kaufpreis, den die Gewerkschaften Elisabethglück und Sachsen je zur Hälfte zu tragen hatten, betrug 2 200 000 M., wovon 200 000 M. in bar gezahlt und 2 000 000 M. als Anleiheschuld eingetragen wurden. Den Gewerken von Elisabethglück wurden Kuxe der Gewerkschaft Westohm und den Gewerken von Sachsen Kuxe der Gewerkschaft Ferna ausgehändigt. Die außerordentlichen Gewerkenversammlungen der Gewerkschaften Westohm und Ferna vom 15. April 1919 beschlossen, die Kuxe beider Gewerkschaften in Anteile einer neu gegründeten 2000teiligen „Bergwerksgesellschaft „Wintzingerode" umzutauschen. Dies ist mit fast allen Kuxen Westohm und Ferna geschehen. Die im Besitz von Westohm befindlichen 250 Kuxe Ferna sowie die im Besitz, von Ferna befindlichen 105 eigenen Kuxe wurden ebenfalls umgetauscht und den Kuxenbesitzern von Westohm im Verhältnis von 4:1 und von Ferna im Verhältnis von 10:1 übergeben. Spitzen wurden zugunsten der Kuxenbesitzer verwertet.

Gegenstand des Unternehmens: Die Gewinnung von Kali-, Stein- und beibrechenden Salzen.

Gerechtsame: ca. 4,4 preußische Normalfelder in den Gemarkungen: Fern, Worbis, Teistungen, Wintzingerode, Bodenstein-Adelsbom, Gutsbezirk Bodenstein, Kirchohmfeld, Hundeshagen, Kaltohmfeld des Regierungsbezirkes Erfurt, im Oberbergamtsbezirk Halle.

Bohrungen: In Gemeinschaft mit der Gewerkschaft Ferna wurden 10 Bohrungen niedergebracht, davon 6 für Mutungszwecke nur bis ins jüngere Steinsalz, 4 Tiefbohrungen erreichten das Kalilager zwischea 550 und 612 m Teufe. Mächtigkeit des erbohrten Lagers 6-10 m mit über 12,5 % K2O.

Zweischachtfrage: Die Zweischachtfrage wird gelöst durch Verbindung mit dem 260 m entfernt liegenden Schacht Ferna.

Endlangenkonzession: Nicht notwendig, da Hartsalze und Sylvinite verarbeitet werden. (Quelle: 10*)

 

Schachtbau: Der Schacht Elisabeth (Westohm) hat am 31. 12. 15 eine Teufe von 372,80 m, welcher zum Teil in Mauerung, zum Teil mit gusseisernen Tübbings ausgebaut ist. Die Schachtarbeiten wurden durch den Krieg zum Stillstand gebracht. Schacht Wintzingerode (Ferna) hat (zur Zeit) eine Teufe von 8 m. Mit den Vorarbeiten zur Aufnahme der Schachtarbeiten wurde begonnen. (Quelle: 7*)

Asse II
Steinsalzkristalle auf Grubenbahnschwelle
Schachtausmauerung (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Esserschacht
Kalisalz Soligorsk
Alte Lohntüte
Schachtröhre mit Tübbingausbau (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Schacht Theodore (Elsaß)
Gewerkschaft Beienrode
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