Die Kali- und Steinsalzschächte Deutschlands
Die Kali- und Steinsalzschächte             Deutschlands

4.17 Siegfried-Giesen

4.17.1 Schacht "Siegfried-Giesen" 

 

31180

Giesen

Schachtstraße 3 und 3A

 

RW  3559927

HW  5786107

 

52°12´19,06´´N

09°52´31,79´´O

 

"Der Standort Siegfried-Giesen soll zukünftig als Förderschacht, Produktions- und Logistikstandort ausgebaut werden. Hierzu sind oberirdische Gebäude wie Fördergerüst mit Schachthalle und Fördermaschinengebäude, Produktions-, Logistikanlagen, Sozialgebäude mit Waschkauen, ein Bürogebäude sowie Werkstätten und Magazinbereich  und ein Kraftwerk vorgesehen." (Quelle: Infotafel am ehemal. Verwaltungsgebäude, siehe auch oben Bild Nr. 4)

 

Zum geplanten Ausbau des Werkes Siegfried-Giesen bietet die K+S GmbH sehenswerte Infoseiten an. Wer sich dafür interessiert, bitte den Button drücken!

 

Historische Aufnahmen:

4.17.2 Schacht "Fürstenhall"

 

31180

Ahrbergen

Fürstenhall 1

 

RW 35 60 229

HW 57 87 351

 

52°12´59,18´´N

09°52´48,50´´O

 

"Der Standort Fürstenhall wird während des Genehmigungsverfahrens im Rahmen der untertägigen Erkundung für die Personenseilfahrt sowie für Materialtransporte genutzt. Darüberhinaus wird er bei einer möglichen Reaktivierung auch weiterhin als ausziehender Wetterschacht dienen. Die alte KEMA-Winde stammt aus dem Jahre 1967 und genügte während der Ruhepause des Bergwerkes. Die neue Winde von der Firma OLKO-Maschinen-technik/Olfen ermöglicht nun einen deutlich schnelleren Schachttransport. Am Fuße des Schachtes, auf der 750 m-Sohle, wurde zusätzlich ein neuer Schachtstuhl installiert. (Quelle: Infotafel im Pförtnerbereich, siehe auch Foto Nr. 2 oben)

4.17.3 Schacht "Rössing-Barnten"

 

31171

Nordstemmen-Barnten

Glückaufstraße

 

RW  3557549

HW 5785766

 

52°12´08,62´´N  

09°50´26,41´´O

 

4.17.4 Schacht "Glückauf Sarstedt"

 

31157

Sarstedt

Glückaufstraße 103

 

RW 35 58 005

HW 57 87 835

 

52°13´15,70´´N

09°50´51,66´´O

 

Fördermaschine der Bergwerksgesellschaft Glückauf, Saarstedt, 1915. (Quelle: 38*)

Gewerkschaft Siegfried-Giesen

Gegründet am 3. April 1906

Vorstand Vorsitzender: H e r m a n n   G u m p e l (siehe Download unten)

 

 

Ehemalige Gewerkschaft Siegfried-Giesen

 

Die Gewerkschaft ist 1929 an die Burbach-Kaliwerke A.-G. als Werk Siegfried-Giesen (Schacht Siegfried-Giesen) übergegangen.

Interessen- und Betriebsgemeinschaft: Ende 1922 hat die Gewerkschaft mit Fürstenhall und Rössing-Barnten einen Betriebsgemeinschaftsvertrag abgeschlossen.

Anschrift : Burbach-Kaliwerke Aktiengesellschaft, Werk Siegfried-Giesen, Groß-Giesen b. Hildesheim, Post Sarstedt.

Eisenbahnstation: Harsum b. Hildesheim.

Gründung: 3. April 1906.

Schachtbau:Die am 20. August 1906 stattgehabte Gewerkenversammlung beschloss den Schachtbau. Der Schachtpunkt wurde Ende September 1906 festgesetzt. Am 6. Dezember konnte dann der erste Spatenstich zum Schachtbau gemacht werden. Der Senkvorschacht hatte einen lichten Durchmesser von 6,10 m und stand in 2 Steine starker Mauerung. Mitte Januar 1907 war die Abteufung bis 10,50 m erfolgt und stand der Schacht in festem trocknen Ton. Bei 23 m Teufe erfolgte am 7. 3. 1907 ein starker Wasserdurchbruch, der zum Verlassen der Schachtsohle zwang und die Anwendung des Kind-Chaudron-Verfahrens notwendig machte. Ende 1907 betrug die bis dahin erreichte Teufe des Vorschachtes 115 m, des Hauptschachtes 70 m. Anfang Februar 1908 erreichte der Vorschacht bei 137 m das Salzgebirge und wurden Anfang September bei 161,20 m die Bohrarbeiten auf einige Zeit eingestellt; nachdem von 138,50-151 m eine sehr harte Anhydritschicht durchsunken war. Am 19. Jan. 1909 wurden die Abteufarbeiten wieder aufgenommen. Von 151 m ab steht der Schacht in reinem, festen Steinsalzgebirge. Der Wasserabschluß gelang bei 161,20 m. Am 15. 9. 1909 begann man mit dem der gusseisernen Schachtauskleidung. Darauf wurden die Betonierungsarbeiten bis zum 7. 11. ausgeführt. Nach Verhärtung des Betons wurde der Schacht Ende November 1909 gesümpft und erwies sich als vollkommen abgedichtet. Bis 173,42 m wurde der Schacht mit Tübbings ausgekleidet, so daß der eiserne Ausbau noch etwa 37 m in das Salzgebirge hineinreichte. Von da ab steht der Schacht in Mauerung. Der Schacht hat jetzt eine Teufe von 765 m und wurde am 25.11.1910 bis zu dieser Teufe fertiggestellt. Von 450 m Teufe an traten Sylvineinlagerungen mit einem Gehalt von 72 %-84 % und 96 % Chlorkalium auf. Von der 750 m Sohle aus sind Querschläge nach Osten und Westen getrieben und ist ein hochprozentiges Sylvinlager von 52 m Mächtigkeit überfahren mit Salzen von 30 % bis sogar 90 % KCl. Mit dem nördlich getriebenen Querschlag wurde ca. 330 m vom Schacht entfernt die Hauptlagerstätte des Sylvinits im September 1911 erreicht und im Ost- und Westflügel streichend verfolgt. Bis Ende Juni 1911 waren 621 m Sylvinite aufgefahren. Zur weiteren Klärung der Lagerungsverhältnisse unterhalb der 750 m-Sohle ist ein Gesenk bis 800 m Teufe eingesetzt, gleichzeitig ist die 750 m-Sohle mit der 650 m-Sohle durchschlägig verbunden und sind auf beiden Sohlen abbauwürdige Hartsalzlager nachgewiesen. Auf der 650 m-Sohle ist das mit der 750 m-Sohle korrespondierende nördliche Hartsalzlager auf eine Länge von 300 m überfahren. Die Mächtigkeit des Lagers beträgt 6-18 m bei einem Gehalt von 12-22% reinem K2O. Ein weiteres Hartsalzlager wurde festgestellt. Die bisher erreichte streichende Länge auf der 750 m-Sohle beträgt 680 m, die Mächtigkeit schwankt zwischen 5 und 20 m. Auf der 800 m-Sohle sind die hier anstehenden edlen Sylvinite durch Vorrichtungsstrecken bislang 250 m überfahren. Inzwischen ist auch die 850 m-Sohle erschlossen. Bei der Vorrichtung wurde festgestellt, daß die bereits auf der 650, 750 und 800 m-Sohle nachgewiesenen Sylvinit- und Hartsalzlagerstätten auch bis zu dieser Sohle durchsetzten, und zwar in noch besserer Beschaffenheit als in den oberen Sohlen. Auch an Mächtigkeit nehmen hier die Lagerstätten erheblich zu. Im November 1923 erfolgte der Durchschlag eines 2500 m langen Verbindungsquerschlages zwischen Siegfried-Giesen und Rössing-Barnten, der von beiden Seiten aus gleichzeitig angesetzt worden war. Mit diesem Querschlag ist das Hartsalzlager 7mal in großer Mächtigkeit und guter Beschaffenheit aufgeschlossen worden. Der Verbindungsquerschlag wurde mit einer modernen Streckenförderanlage in Form einer elektr. Lokomotivförderung für Oberleitung versehen. In Anbetracht einer neu zu errichtenden leistungsfähigen Chlorkaliumfabrik wurde im Jahre 1924 der gesamte Grubenbetrieb modernisiert, so u.a. die Umstellung der Förderung und des Versetzens der Hohlräume auf Schüttelrutschenbetrieb vorgenommen.

Die Zweischachtfrage ist dadurch gelöst, daß der von der Gewerkschaft Fürstenhall in einer Entfernung von 1300 m vom Siegfried-Schacht niedergebrachte Schacht mit dem letzteren durchschlägig verbunden wurde. Fürstenhall ist wiederum querschlägig mit Glückauf Sarstedt verbunden. Außerdem ist Siegfried-Giesen durchschlägig mit Rössing-Barnten.

In den Jahren 1916 und 1917 lieferte das Werk außer einem eigenen Anteil auch fremde übernommene Anteile in Form von Kainit, Düngesalze, Kalidünger und Chlorkalium. Seit 1917 mußte die Fabrik infolge Kohlenmangels ruhen. Im März 1920 konnte der Fabrikbetrieb wieder aufgenommen und infolgedessen auch fremde Anteile in Chlorkalium hereingenommen werden.

Tagesanlagen: Fördermaschinenhaus, definitive Fördermaschine, Werkstättengebäude, Kesselanlage, elektr. Zentrale, Rohsalzmühle, Verwaltungsgebäude, Beamtenwohnhäuser, Schlosserei, Hammerschmiede, Dynamitmagazin, Anschlußbahn, außerdem am Mittel-landkanal ein eigener Hafen für 4 Schiffe.

Fabriken: Der Bezirksausschuß in Hildesheim hat die Genehmigung zum Bau einer Chlorkaliumfabrik erteilt, die im Januar 1925 in Betrieb genommen werden konnte. Die Apparatur der ChlorkaIiumfabrik ist für eine tägliche Verarbeitung von 20000 dz Rohsalz eingerichtet. In der Chlorkaliumfabrik wurde eine neue große Trockenanlage errichtet. Eine zweite Chlorkaliumfabrik für 7000 dz Rohsalz wurde errichtet. Im Jahre 1923 wurde der Bau einer leistungsfähigen Sulfatfabrik begonnen, die 1924 fertiggestellt war. Die Fabrik ist für eine monatliche Erzeugung von 6000 dz K2O Sulfat eingerichtet. 1930 wurden die Chlorkalium- und Sulfatfabrik ausgebaut,

Abwässerkonzession: Für eine tägliche Verarbeitung von 6000 dz mit Fürstenhall und Rössing-Barnten.

Produktionsentwicklung : 1922: Die Aufschlüsse in der Grube zeigten zufriedenstellende Ergebnisse. Insbesondere wurden in dem neuaufgeschlossenen Sylomlager große Mengen von Edelsalzen aufgeschlossen. Die Fabrik kann jetzt 7000 dz Sylvin täglich verarbeiten. Das Kasselhaus wurde zum größten Teil für Rohbraunkohlenfeuerung umgestellt. Ein neuer 100 m hoher Schornstein mit Ekonomiseranlage wurde errichtet. Weiter wurde eine Anlage geschaffen, um auch das von Rössing-Barnten kommende Salz in der Fabrik auf Siegfried-Giesen verarbeiten zu können. 1923: Das Werk wurde zur Neueinschätzung zum 1.1.1925 angemeldet. Die hierzu erforderlichen Aufschlußarbeiten zeigten gute Ergebnisse. Über Tage ist eine leistungsfähige Sulfatfabrik errichtet worden. In der Chlorkaliumfabrik wurde eine neue große Trockenanlage errichtet, die Deckstation vergrößert und verbessert. Im Stichkanal nach Hildesheim, den die Grubenanschlußbahn kreuzt, wurde eine Hafenanlage für 4 Schiffe errichtet. 1924: Die Sulfatfabrik für eine Monatserzeugung von 6000 dz K2O wurde Ende des Jahres fertiggestellt. Am 1. Juli 1924 wurde mit dem Bau einer Chlorkaliumfabrik für eine tägliche Verarbeitung von 20 000 dz Rohsalz begonnen. Die Dampfkesselanlage wurde vergrößert, von einem stillgelegten Konzernwerke eine große moderne Anzapfturbine übernommen. Der Hafen am Stichkanal von Hildesheim wurde im Sommer 1924 fertiggestellt. 1925: Eine mit den modernsten Einrichtungen versehene Chlorkaliumfabrik für eine tägliche Verarbeitung von 20 000 dz Rohsalz wurde in Betrieb genommen. 1926: Infolge des schlechten Absatzes in der Kaliindustrie lag das Werk fast ein Drittel des Jahres still. 1927: Es verringerten sich die Feierschichten auf 32 Tage. Die Aufschlußarbeiten wurden planmäßig weiter betrieben.

Vorübergehende Betriebsstillegung: Der Stillegungsantrag der Gewerkschaft Siegfried-Giesen wurde durch den Regier-ungspräsidenten Anfang 1931 mit Rücksicht auf die Absatz- und Lagerungsverhältnisse genehmigt. Im September 1932 wurde der Betrieb mit voller Belegschaft wieder aufgenommen. (Quelle: 10*).

Kommerzienrat Herman Gumpel
Gumpel war Gründer der Hannoverschen Kaliwerke, der Gewrkschaften Siegfried-Giesen, Fürstenhall, Rössing-Barnten, Friedrichroda Königshall-Hindenburg, Oberhof, Reinhardsbrunn.......
Kommerzienrat Hermann Gumpel.doc
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Ehemalige Gewerkschaft Fürstenhall

Die Gewerkschaft ist 1929 an die Burbach-Kaliwerkc A.-G. als Werk Siegfried-Giesen (Schacht Fürstenhall) übergegangen.

Gründung: 9. Mai 1905 als Gothaische Gewerkschaft. Durch Beschluß der Gewerken-versammlung vom 10. 7. 1909 wurde die Gerechtsame auf eine preussische 1000 teilige Gewerkschaft übertragen, welche mit Genehmigung des Königl. Oberbergamts den Namen Fürstenhall erhalten hat.

Bereitschaftswerk: Am 15. April 1921 wurde das Werk vorübergehend stillgelegt. Von 1922 an ruhte der Betrieb. Das Werk blieb in Reserve.

Schachtbau: Die am 21. Juni 1907 stattgehabte Gewerkenversammlung beschloss einstimmig den Schachtbau. In der nochmals am Seeberg niedergebrachten Schachtvor-bohrung südlich des Dorfes Ahrbergen wurde das Salz bei 141,50 m angetroffen. Dasselbe ist durch ein 38 m mächtiges Gypsgebirge überlagert. Der erste Spatenstich für den Schacht selbst erfolgte am 5. Februar 1908. Der Schacht ist als gemauerter Senkschacht mit einem lichten Durchmesser von 8,10 m begonnen. Von 3,5-11 m wurde eine stark wasserführende Kiesschicht durchsunken. Von hier ab gelangte man in ein festes trocknes Tongebirge und wurde eine vom Eschweiler Bergwerksverein erworbene gusseiserne Schachtauskleidung mit einem lichten Durchmesser von 7,10 m eingebaut. Darauf wurde von Hand auf der Sohle im festen Thon geteuft, wobei die Tübbings von oben aufgebaut wurden. Von 22 Metern ab stellte sich wieder Treibsand ein, sodass die Abteufarbeiten unter Wasser fortgeführt werden mußten. Nach Absenken von drei Senkschächten gelang es erst bei 60 m, mit einem lichten Durchmesser von 6,40 den Schacht in festes Tongebirge zu "bringen von da ab wurde wieder von Hand abgeteuft. Zu Anfang Dezember 1909 hatte der Schacht eine Teufe von 100 m erreicht und stand von 80 m ab in kompaktem Gyps. Bei 100 m traten Zuflüsse von gesättigter Sohle auf. Von 131 m ab wurde kompakter Anhydrit durchteuft. Im September 1911 stand der Schacht bei 182 m, der Hauptschacht bei 161,5 m noch im Anhydrit. Bei 175 m hoffte man den Wasserabschluss zu ermöglichen. Bis 98 m steht der Schacht in gusseisernen Tübbings. Das Abbohren des Schachtes nach der Bohrmethode Kind-Chaudron wurde beendet, nachdem der Vorschacht eine Teufe von 182 m und der Hauptschacht eine solche von 168,11 m erreicht hatte. Von den zur Festsetzung des Steinsalzhorizontes angesetzten beiden Flachbohrungen erreichte die eine bei 155,42 m das Steinsalz, die andere bei 170,80 m den Salzton. Infolgedessen wurde das Abbohren des Hauptschachtes bei 168,11 m eingestellt, die Moosbüchse mit einem 90,45 m hohen gusseisernen Cuvelagezylinder eingelassen und letztere sorgfältig betoniert. Bei 200 m Teufe wurde das Abteufen des Schachtes eingestellt, da beim Uebergang vom Anhydrit zum Salzton Gase angetroffen wurden, die erst beseitigt werden mussten. Die Schachtteufe betrug Ende 1912 ca. 400 m. Das von 210-229 m durchteufte Hartsalzlager hat einen durchschnittlichen Gehalt von 12,1 % K2O gleich 19,2 % KCl. Bei 400 m Teufe wurde die erste, bei 475 m die zweite und bei 550 m die dritte, bei 600 (?) m die vierte und bei 750 m die fünfte Sohle angesetzt. Bei 774 m wurde die Endteufe erreicht. Infolge der bekannten Kriegsschwierigkeiten ruhte der Betrieb bis Anfang des Jahres 1919.

Zweischachtfrage ist geregelt durch querschlägige Verbindung mit Siegfried (Giesen) und Glückauf-Sarstedt.

Abwässerkonzession zusammen mit Siegfried-Giesen und Rössing-Barnten für 6000 dz tägliche Verarbeitung.

Tagesanlagen: Betriebsbüros, Beamtenwohnhäuser, Arbeiterkaue, Magazin, Dampf-kesselgebäude, Fördergerüst mit Hängebank, Förderbrücke und Schachtgebäude, Mahlwerks-gebäude mit zwei Mahlabteilungen, Steinsalzmahlanlage, Verladestation mit zwei Waggon-Waagen, Fördermaschinengebäude mit elektrischer Fördermaschine, Ventilator und Kompressorgebäude. Gemeinschaftlich mit den Werken Siegfried (Giesen) und Rössing-Barnten ist die etwa 8 km lange Grubananschlußbahn nach Station Harsum gebaut, der Betrieb auf dieser Anschlußbahn ist im November 1909 aufgenommen. (Quelle: 10*)

Gewerkschaft Rössing-Barnten

 

Die Gewerkschaft ist 1929 an die Burbach-Kaliwerke A.-G. als Werk Siegfried-Giesen (Schacht Rössing-Barnten) übergegangen.

Gerechtsame:Die Gemarkungen Rössing und Barnten, ferner einen Teil der Gemarkungen Gr.-Giesen und Giften, markscheidend im Osten mit Siegfried-Giesen und im Norden mit Glückauf-Sarstedt.

Schachtbau: Für die Wahl des Schachtansatzpunktes wurden eine größere Anzahl von Flachbohrungen ausgeführt. Der Schacht hat eine Teufe von 775 m. Bei 500, 600 und 750 m Teufe wurden Hauptfördersohlen angesetzt, die das hochprozentige Sylvinitlager in vierfacher Wiederkehr erschlossen. Auch das Hartsalzlager wurde auf allen Sohlen mit gutem Prozentgehalt angetroffen. Die Vorrichtung und der Abbau der Lagerteile haben gezeigt, dass das Sylvinitlager in edler Beschaffenheit von 450 m bis 850 m Teufe durchsetzt. Der Betrieb sowohl unter wie über Tage wurde konzentriert und mechanisiert, so dass die Anlagen auf dem modernsten Stand der Technik stehen. Die gesamte Förderung, soweit sie nicht als 20er bzw. 30er Düngesalz hier direkt zur Verladung gelangt, wird durch den Verbindungsquerschlag mittels einer modernen elektr. Lokomotivförderung zum Schachte Siegfried-Giesen geschafft und dort zutage gezogen.

Zweiter Schacht: Im November 1923 wurde der Verbindungsquerschlag mit dem Schacht Siegfried-Giesen durchschlägig.

Tagesanlagen: Fördermaschinengebäude mit einer elektr. Fördermaschine, Schachthalle mit Fördergerüst, Kaue, Mühlen- und Verladegebäude, letzteres mit 3 Waggonverladungen, Ventilatorgebäude, Salzspeicher, Büroräume, Pförtnerhaus, Werkstätten, Magazin, Beamtenwohnhäuser. Die Grubenanschlußbahn ist an die Bahnlinie der Gewerkschaft Siegfried-Harsum angeschlossen. Die gemeinsam mit Siegfiied-Giesen und Fürstenhall erbaute Chlorkaliumfabrik II ist im Jahre 1925 in Betrieb genommen worden.

Vorübergehende Betriebsstilllegung: Der Stilllegungsantrag der Gewerkschaft wurde Anfang 1931 durch den Regierungspräsidenten mit Rücksicht auf die Absatz- und Lagerungsverhältnisse genehmigt. Im September 1932 wurde die Förderung mit voller Belegschaft wieder aufgenommen.

Abwässerkonzession: Mit Siegfried-Giesen und Fürstenhall zusammen für eine tägliche Verarbeitung von 6000 dz. (Quelle:10*).

Bergwerksgesellschaft Glückauf Sarstedt m.b.H.

in Sarstedt, Prov. Hannover

 

Gründung: Am 4. 6. 1903.

Gerechtsame: ca. 6000 Morgen Gerechtsame auf Kali-, Stein- und beibrechende Salze in den Gemarkungen Sarstedt und Giften (Provinz Hannover). Die Verträge mit den Sarstedter Grundbesitzern datieren vom 26. Juni 1903, die Vereinbarungen mit den Giftener Grundbesitzern sind unterm 12. und 28. März 1901 getroffen worden. Der Förderzins in beiden Gemarkungen beträgt 3 Pf. für jeden geförderten und kaufmännisch verwerteten Zentner Kalisalz und 1 Pf. für jeden geförderten und kaufmännisch verwerteten Zentner Steinsalz. Für jeden Zentner eines wertvolleren, beibrechenden Salzes sind 4 Pf. zu zahlen. Der Grundbesitz in Sarstedt und Giften beziffert sich insgesamt auf 26 ha

Schachtbau: Der Schachtpunkt wurde an der Stelle der zuletzt vorgenommenen Tiefbohrung festgesetzt. Der Bau wurde durch die Firma Haniel & Lueg in Düsseldorf nach dem Kind-Chaudronschen Verfahren ausgeführt. Der erste Spatenstich erfolgte am 28. Dezember 1904, die eigentlichen Abteufungsarbeiten begannen am 18. August 1905. Der Schacht hat einen Durchmesser von 4,98 m. Am 21. 12. 1906 erreichte der Vorschacht bei 119,15 m das Salz. Der Schacht selbst wurde am 5. Novemher 1907 von den Erbauern bis 172 Meter fertig ausgemauert übergeben und von der Gesellschaft als einwandfrei abgenommen. Das weitere Abteufen im Steinsalz erfolgte durch die Gesellschaft in eigener Regie. Der Schacht ist bis 173,93 m in eisernen Tübbings ausgebaut und steht von da ab in Mauerung. Der Einbau der Cuvelage war bereits am 6. Juli 1907 beendet, die Betonierung zwischien Cuvelage und Schachtstoss am 21. 8. 1907. Das weitere Abteufen verlief regelmässig. Mitte Januar 1909 wurde die projektierte Gesamtteufe von 750 m erreicht, wozu noch 10 m Sumpf kamen. Nachdem auch die Ausmauerung und der Ausbau des Schachtes erfolgt war, begann man mit der .Auffahrung der Strecken und Querschläge. Im Schachte selbst wurde bei 517- 569 m ein Sylvinitlager mit einem durchschnittlichen Gehalt von über 30 % KCl. und von 713-718 m ein Hartsalzlager mit einem Durchschnittsgehalt von 18,60 % KCl. durchsunken. Die Lager sind steil ausgerichtet. Bei 550, 700 und 750 m wurden Solen augesetzt. Die Aufschlussarbeiten haben in geringen Entfernungen vom Schachte das Vorhandensein mehrerer, hochproz. Hartsalzlager und zweier Sylvinitlagor ergeben. Die mittlere Mächtigkeiten der Hartsalzlager betragen 10 m bei einem Durchschnittsgehalt von 25 %KCl, die mitllere Mächtigkeit der Sylvinitlager errechnet sich auf 4,5 m bei einem Durchschniltsgehalt von 35 % KCl. Die bislang aufgeschlossenen Salze reichen für eine Förderung von mindestens 50 Jahren. Der Versand ist am 21. Juni 1909 aufgenommen.

Zweiter Schacht: Die Zweischachtfrage ist durch einen Verbindungsquerschlag mit der benachbarten Gewerkschaft „Fürstenhall“ gelöst.

Tagesanlagen: Eisernes Fördergerüst mit direkt über dem Schacht liegender Fördermaschine, elektrische Förderanlage, Umformerstation, Transformatorium, Rohsalzmühle mit großen Magazinen, Kesselhaus mit 4 Dampfkesseln, Wasser-reinigungsanlage, Mannschaftskaue, Materialien- Magazin, Werkstätten, Verwaltungs-gebäude. Eigenes Stahlwerk im Bau. (Quelle:7*)

Asse II
Steinsalzkristalle auf Grubenbahnschwelle
Schachtausmauerung (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Esserschacht
Kalisalz Soligorsk
Alte Lohntüte
Schachtröhre mit Tübbingausbau (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Schacht Theodore (Elsaß)
Gewerkschaft Beienrode
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