Die Kali- und Steinsalzschächte Deutschlands
Die Kali- und Steinsalzschächte             Deutschlands

3.5 Hallesche Kaliwerke

 

 

 

 

3.5.1 Schacht "Halle" (Angersdorf)

 

06179

Teutschenthal

OT Angersdorf

Salzstraße

 

RW 44 91 822

HW 57 02 108

 

51°27´12,83´´N

11°52´50,97´´O

 

  • Teufarbeiten. 1908
  • Teufe: 763 m
  • 1916 Gebirgsschlag in Carnallit
  • Bis 1928 Carnallitförderung im Kammerabbau, 1963 bis Ende der 60er Jahre untertägige Aussolung
  • Schacht 1987/1988 oberhalb des Salinars abgepfropft, danach oberhalb des Pfropf abgesoffen
  • 1993/1994 als ausziehender Wetter- und Fluchtschacht für das Versatzbergwerk Teutschenthal rekonstruiert

 

 

 

 

3.5.2 Schacht "Saale"

 

06179

Teutschenthal

OT Zscherben

Schachtweg

 

RW 44 91 669

HW 57 02 832

 

51°27´36,23´´N

11°52´42,97´´O

 

  • 1910-1912 Teufarbeiten
  • Teufe 826 m
  • 1983 Schacht oberhalb des Salinars abgepfropft
  • Schachtröhre danach oberhalb des Pfropfens abgesoffen

Aus der Geschichte Schacht Halle (Stand 1935-Quelle:10*):

 

Hallesche Salzwerke, Aktiengesellschaft in Schlettau a. d. Saale.

(vormals, bis 29. Mai 1930,  Hallesche Kalibergwerke A.G.)

 

Bohrergebnisse:

Eine größere Anzahl Tiefbohrungen sind niedergebracht, von denen Zscherben I, II, IV und V, Bennstedt II ,und Holleben II, IV und VI salzfündig wurden. Die Bohrung Zscherben II, welche bei 579,06 m das Steinsalz erbohrt hatte, wurde weitergeführt und erschloß ein von 712-752,5 m reichendes Carnallitlager; Zscherben 1 erbohrte Carnallit von 909,50-957,00 m, Hollehen IV erbohrte Hartsalz von 539-544,60 m und Carnallit von 544,60-552,31 m, Holleben VI erbohrte Carnallit von 593,17-594,67 m. Die übrigen Bohrungen sind nur zwecks Feldesverleihung bis zum Steinsalz geführt worden. Das aufgeschlossene Hartsalzlager ergab einen Durchschnittsgehalt von 19,66 % KCl.

Schachtbau:

Der Schachtplatz liegt in der Nähe der Eisenbahnlinie Halle-Sangerhausen. Am 8. Juli 1908 wurde mit den Abteufarbeiten begonnen. Das Steinsalzlager wurde am 8. 2. 1910 bei 581 m und das Kalilager am 1. 6. 1910 bei 718 m Teufe angefahren. Dasselbe wurde bis zur Teufe von 761 m durchsunken und am 8. Februar 1911 die Förderung aufgenommen. Die Hauptfördersohle ist bei 741 m, die Wettersohle bei 731 m angesetzt.

Zweischachtfrage:

Durchschlägigkeit mit dem Schacht der Gewerkschaft Saale, welcher 730 m vom Schacht der Halleschen Kaliwerke entfernt liegt.

Grubenbetrieb:

Das Kalilager wurde auf eine streichende Entfernung von etwa a 1,5 km vollständig aufgeschlossen und erwies sich in allen Teilen als überaus regelmäßig abgelagert bei einer Mächtigkeit bis zu 40 m. Der Kaliabbau wurde eingestellt. Es wird nur Steinsalz gefördert. Die Lagermächtigkeit beträgt ca. 50 m.

Tagesanlagen:

Am 1. Okt. 1907 ist mit dem Bau der Tagesanlagen und der 1350 m langen Anschlußbahn zum Bahnhof Schlettau begonnen worden. Die Genehmigung zur Endlaugenabteilung der zu bauenden Chlorkaliumfabrik in die Saale oberhalb Halle mit täglich 6000 dz Carnallitverarbeitung ist vom Bezirksausschuß Merseburg erteilt. Der Fabrikbau wurde im Laufe des Jahres 1910 ausgeführt und im Januar 1911 in Betrieb genommen. 1925/26 wurde eine Bromfabrik fertiggestellt, ebenso eine Chlormagnesiumfabrik. Die Chlorkaliumfabrik ist inzwischen stillgelegt und an deren Stelle eine große Saline errichtet und in Betrieb genommen.

Gefolgschaft:

Ende 1934 etwa 140

Letzte ordentliche Generalversammlung:

2. Juli 1934.

 

Aus der Geschichte-Stand 1934/35:

 

Gewerkschaft Saale in Schlettau bei Halle a. S.

 

Gründung:

Am 24. 6. 1910 durch Übernahme der Gerechtsame der ins Jahre 1909 mit einem Kapital von 100 000 M. begründete „Saale" Bergwerksgesellschaft m. b. H. in Schlettau bei Halle a. S. Letztere wurde am 15. 3. 1911 aufgelöst.

Gerechtsame:

Das durch Konsolidation entstandene Bergwerk „Saale" hat einen Flächeninhalt von 14 488 703 qm und liegt m den Gemarkungen Schlettau, Passendorf, Zscherben, Lieskau, Forstrevier Dölauer Heide, Granau, Hietleben und Bennstedt im Kreise Merseburg, im Saalkreise und im Mansfelder Seekreise des Reg.-Bez. Merseburg und im Oberbergamtsbezirk Halle. Am 12. 11. 1912 wurde im Schacht bei 825 m Teufe das Kalilager angefahren. Bei 840 m und 849 m wurden Füllörter angesetzt. Der Schacht steht bei 850 m Teufe in Carnallit.

Zweischachtfrage:

Lösung mittels Durchschlags nach dem Schacht der Halleschen Salzwerke.

Tagesanlagen: Die erforderlichen Tagesanlagen sind fertiggestellt und dem Betriebe übergeben; insbes. der Abteuf-Förderturm, die Dampffördermaschine, Kesselanlage, Kaue, Werkstätten, Büros, das Magazin, der Holz- und Zementschuppen etc. Ebenso ist der Eisenbahnanschluß in Betrieb: genommen und die elektrische Licht- und Kraftanlage mit den erforderlichen Zuführungskabeln von der Zentrale der Halleschen Kaliwerke fertiggestellt und in Betrieb gesetzt. Der Eisenbahnanschluß hat Verbindung; mit der Station Schlettau

Kali Versand:

Die Absatzbeteiligung ist an die Kaliwerke Salzdetfurth A.-G. übertragen worden.

Der Versand betrug im Jahre 1918:

Düngesalz 30/42 %           2 057     dz  K2O

Kalidünger 38 %               530        dz  K2O

Chlorkalium                       366 680 dz  K2O

Kalimagnesia                    25          dz  K2O

Betriebsstilllegung gemäß § 83a:

Im Jahre 1925 wurde die Stilllegungserklärung bei der Kaliprüfungsstelle bis zum Jahre 1953 abgegeben. Die Kaliprüfungsstelle erteilte dem Werke im Jahre 1925 eine Beteiligungsziffer von 67 % der durchschnittlichen Beteiligung aller Kaliwerke. Im Jahre 1926 erfolgte die Stillegung. Der Schacht der Gewerkschaft wird als zweiter fahrbarer Ausgang für die Hallesche Salzwerke A.-G. (Schacht Halle) betriebsfähig erhalten. (Quellen:7*+10*)

 

Asse II
Steinsalzkristalle auf Grubenbahnschwelle
Schachtausmauerung (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Esserschacht
Kalisalz Soligorsk
Alte Lohntüte
Schachtröhre mit Tübbingausbau (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Schacht Theodore (Elsaß)
Gewerkschaft Beienrode
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