Die Kali- und Steinsalzschächte Deutschlands
Die Kali- und Steinsalzschächte             Deutschlands

5.10 Niedersachsen / Riedel

5.10.1 Schacht "Niedersachsen"

 

29339

Wathlingen

Am Förderturm

 

RW 35 77 002

HW 58 21 778

 

52°31´25,28´´N

10°08´00,22´´O

5.10.2 Schacht "Riedel 1"

 

31311

Uetze-Hänigsen

Riedelweg

 

RW 35 75 481

HW 58 18 157

 

52°29´28,93´´N

10°06´36,64´´O

5.10.3 Schacht "Riedel II " (Wetterschacht)

 

31311

Uetze-Hänigsen

Kasparsweg

 

RW 35 75 360

HW 58 18 299

 

52°29´33,58´´N

10°06´30,36´´O

Kleintektonisches Querprofil bis zum Sylvinitlagerteil 5 von Riedel
Querschnitt der Grubenbaue Schacht Riede[...]
Microsoft Word-Dokument [1.6 MB]
Geschichte der Schächte Niedersachsen un[...]
Microsoft Word-Dokument [37.0 KB]

Kaliwerke Niedersachsen zu Wathlingen im Kreis Celle

 

Gründung: Erwerb der mit Grundbesitzern in Wathlingen, Kreis Celle am 18. 2. 1898 und 23. 6. 1901 abgeschlossenen Verträge auf Gewinnung von Salzen, insbesondere Kalisalzen, Betrieb von Bergwerken zwecks Gewinnung und Verwertung von Salzen, Mineralien und Fossilien jeder Art.

 

Gerechtsame: Das ursprüngliche Bohrterrain der Gesellschaft liegt bei Wathlingen auf der linken Seite des Flüsschens Fuhse. Ausser der Wathlinger Gererechtsame hat die Gesellschaft noch für angrenzende Grundslücke der Feldmarken Hänigsen und Kl. Eickling die bergbaulichen Rechte erworben. Durch Vertrag mit der Regieung hat sich das Werk das Recht zur Gewinnung der Stein- und beibrechenden Salzen in dem mit der Gerechtsame markscheidenden salzhöffichen Teile des Forstortes Brand in Größe von 278,7717 ha gesichert, sodaß die gesamte Gerechtsame jetzt neun preußische Normalfelder groß ist.

 

Schachtbau: Der Schachtbau ist unweit der Tiefbohrung 2, nördlich von dieser, also im ungefähren Streichen der beiden Tiefbohrungen angesetzt, nachdem noch eine Kontrollbohrung bis ins Steinsalz niedergebracht worden war, um eine möglichstgenaue Kenntnis der zu durchteufenden Schichten an der Stelle zu erhalten. Die Niederbringung des Schachtes mittelst des Tiefkälte-Gefrierverfahrens bis 120 m Teufe, das ist ca. 25 m im Steinsalz, welche im November 1905 der Firma C. Jul. Winter, Camen, übertragen wurde, führte nicht zum Ziele und mußten die Abteufarbeiten nach diesem Verfahren bei 122 m eingestellt werden. Der Schacht wurde nun nach dem Verfahren von Kind-Chaudron abgebohrt, der Wasserabschluß erfolgle im Oktober 1909 in einer Teufe von170 m, das ist ca. 75 m im kompletten Steinsalz. Im Juni 1910 wurde die Endteufe mit 700 in erreicht, bis 200,5 m steht der Schacht in Eisen, von da ab in Mauerung. Bei 450, 525, 600 und 675 m sind Tiefbausohlen angesetzt. Auf den 3 unteren Sohlen wurden durch Streckenbetrieb mehrere Hartsalz und Sylvinitlager festgestellt. Die Förderung wurde am 1. Dezember 1910 aufgenommen.

 

Tagesanlagen: Das Werk ist mit sämtlichen für einen neuzeitigen Betrieb erforderlichen Anlagen ausgebaut. Die benötigte elektrische Energie wird in eigener Zentrale erzeugt, außerdem ist zur Reserve noch Anschluß an die Ueberlandzentrale des Landkreises Celle vorhanden. Die im Jahre 1910 errichtete und in 1911 vergrößerte Chlorkaliumfabrik gestattet eine Verarbeitung von ca. 3000 dz Rohsalz in der achtstündigen Schicht. Abwässerkonzession ist zur Einleitimg in die Aller bei Celle erteilt. Für die Angestellten und Arbeiter sind 38 Häuser mit 141 Wohnungen errichtet.

 

Zweischachtfrage: Ist gemeinsam mit Gewerkschaft Riedel gelöst. Die Durchschlägigkeit erfolgte von der 525 m-Sohle aus. (Quelle:10*)

Ehemalige Gewerkschaft Riedel zu Lützendorf

Die Gewerkschaft ist 1929 an die Burbach-Kaliwerke A.-G. als Schacht Riedel übergegangen.

 

Vorübergehende Betriebsstillegung des Werkes: Ende 1927 wurde das Werk bis auf weiteres stillgelegt nachdem in den letzten Jahren nur Rohsalze gefördert wurden. Da es nicht möglich war, außer der eigenen Quote weitere Lieferungsanteile dem Werke zuzuweisen, konnte die Chlorkaliumfabrik nicht beschäftigt werden.

 

Besitzübergang an den Burbach-Gumpel-Konzern: Ende des Jahres 1925 wurden die Kuxe der Gewerkschaft Salzungen von der Gumpel-Gruppe gegen die Kuxe der Gewerkschaft Riedel von der Alkaliwerke Ronnenberg A.-G. eingetauscht.

Gründung: Im Jahre 1897 wurde zunächst die Kali-Bohrgesellschaft „Haenigsen" in Hannover gegründet, welche von den „Vereinigten Deutschen Petroleumwerken Actien-Gesellschaft" deren Salzgewinnungsrecht in der Gemarkung Haenigsen südlich von Celle gegen Gewährung von 260 bis zu 20O M. zubussefreien Antheilen übernahm. Im Herbst 1905 wurde die Kalibohrgesellschaft Haenigsen in die Gewerkschaft Riedel umgewandelt.

 

Gerechtsame: ca. 10 200 geschlossene Morgen in den Gemarkungen Hänigsen und Obershagen im Kreise Burgdorf, auf Kali und Oel, benachbart durch die Felder der Actiengesellschaft Niedersachsen.

 

Bohrergebnisse: Die Gewerkschaft hat von der Bohrgesellschaft neben mehr als einem Dutzend Flachbohrungen auch zwei Tiefbohrungen übernommen, welche vorzügliche Funde nachgewiesen haben. Die erste Tiefbohrung auf Haenigsener Terrain, am 1. September 1898 begonnen, erbohrte bei 102,50 m das Steinsalz und hatte dann bei 267-275 m Sylvinit mit 39 % KCl angetroffen. Die im September 1899 ca. 1000 m südwestlich der ersten angesetzte zweite Tiefbohrung erreichte bei 129 m das Steinsalz, durchsank bei 186 m ein zwei Meter mächtiges und bei 193 m ein neun Meter mächtiges Kalilager mit einem Durchschnittsgehalt von 28 %KCl. Die Bohrung wurde bei 807 m im Steinsalz eingestellt. Zur Erfüllung und Aufrechterhaltung der Verträge mussten 2 weitere Bohrungen niedergebracht werden. Die eine östlich von Hänigsen angesetzte Bohrung wurde eingestellt, nachdem konstatiert war, daß unter den zuletzt aus Gyps, Thon und Steinsalz bestehenden Schichten reines Steinsalz mit nur ganz geringen Beimengungen anderer Stoffe angetroffen war. Die andere an der Chaussee Obershagen, dicht vor dem Dorfe Hänigsen niedergebrachte Bohrung wurde bei 252 m eingestellt. Eine fünfte Bohrung, welche 1,5 km ca. querschlägig von Tiefbohrung 2 entfernt liegt, erreichte bei 128 m das Salz.

 

Erdölbohrung: Um einen Teil der Gerechtsame auf Erdöl zu erschließen, wurde Ende März 1909 eine Bohrung begonnen; diese ist Anfang Januar 1910 fündig geworden. Das Mutungsrecht auf Erdöl ist einem Bohrunternehmen übertragen worden.

 

Schachtanlage: Der Bau des Schachtes war bis zu einer Teufe von 110 m derTiefbau- und Kälteindustrie-A.-G. vormals Gebhardt & König zu Nordhausen übertragen worden, welche denselben auf dem Wege des Gefrierverfahrens niederbrachte und von Juni 1906 bis November 1906 mit der Herstellung der Gefrierbohrlöcher beschäftigt war. Anfang December wurde mit dem Ausfrieren des Gebirges und Mitte Februar 1907 mit den Abteufarbeiten begonnen. Das Steinsalz wurde am 6. August bei 117,50 m erreicht und ist der Schacht, der eine Lichtweite von 5,5 m hat, bis zu 166 m mit gusseisernen Tübbings verkleidet. Am 7. November 1908 erreichte er seine Endteufe von 667 m und steht vom letzten Tübbingssatze an in Mauerung. Es sind bei 400, 500, 600 und 650 m Sohlen angesetzt und ist das Kalilager in mehr oder minder geringer Entfernung vom Schachte in vorzüglicher Qualität angetroffen. Es sind durchweg Sylvinite mit einem zwischen 25,2 und 47 % schwankenden Gehalt von KCl von durchschnittlich 3 m Mächtigkeit aufgeschlossen. Die abzubauenden Lager gehören einem aufgerichteten Salzhorst an, der sich in einer Breite von 5 km durch die Feldmark Hänigsen zieht. Später Teufe bis 765 m. Ende 1927 ist der Betrieb bis auf weiteres stillgelegt worden.

 

Zweischachtfrage : Dieselbe ist gelöst durch Durchschlag mit „Niedersachsen", dessen Schacht 2 km von dem Riedelschacht entfernt ist.

 

Tagesanlagen: Sämtliche für einen definitiven Betrieb erforderlichen Anlagen sind vorhanden. Die Anschlußbahn Burgdorf-Hänigsen ist an die „Burgdorfer Kreisbahnen G.m.b.H." , Hannover, übergegangen. Im Sommer des Jahres 1911 wurde mit dem Bau einer Chlorkaliumfabrik begonnen, deren Inbetriebnahme im Dezember erfolgte. Die Fabrik verarbeitet täglich 4-5O0O dz. Der Fabrikbetrieb ruht. (Quelle:10*)

Asse II
Steinsalzkristalle auf Grubenbahnschwelle
Schachtausmauerung (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Esserschacht
Kalisalz Soligorsk
Alte Lohntüte
Schachtröhre mit Tübbingausbau (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Schacht Theodore (Elsaß)
Gewerkschaft Beienrode
Anzeige von 1902
Druckversion | Sitemap
© Lars Baumgarten