5.3.1 Schacht "Aller-Nordstern"
27336
Häuslingen
Hauptstraße 6
RW 35 26 953
HW 58 52 556
52°48´18,08´´N
09°23´54,73´´O
5.3.2 Schacht "Aller-Hammonia"
22336
Häuslingen
Hauptstraße 51
RW 35 25 273
HW 58 54 143
52°49´09,71´´N
09°22´25,50´´O
Gewerkschaft Aller-Nordstern
(frühere Bergwerksgesellschaft Aller-Nordstern m.b.H.)
in Großhäuslingen (Kr. Fallingbostel).
Grundbesitz: 58 hannoversche Morgen.
Schachtbau: Am 10. August 1907 erfolgte der erste Spatenstich und wurde gleich von Tage an ein eiserner Senkschacht von 6,6 m Durchmesser eingebaut, welcher durch Abteufen, von Hand niedergebracht wurde. Die aus der 17,5 m mächtigen Sandschicht zusetzenden Wasser, welche zeitweilig 11 cbm betrugen, wurden anfänglich mittels Strahlapparates gehoben, später mittels dreier Pulsometer. Von 17,5 bis 83 mbestand das Gebirge abwechselnd aus Thon und Sandstein. Der Versuch, den Schacht schon von 34 m ab in Mauerung zu setzen, misslang in Folge von Abbröckelungen. Der Schacht wurde in Folge dessen bis 86 m in Eisen ausgebaut; wobei die unteren Tübbingssätze 4,5 m Durchmesser hatten. Nachdem bei 83 m kompakter äußerst fester Anhydrit erreicht war, ist dann der Schacht von 86 m ab in Mauerung gesetzt. Am 13. Oktober 1908 wurde das Steinsalz erreicht. Am 23. Februar 1909 das Kalilager. Bei 250 m wurde eine Wettersohle, bei 360 m die erste Bausohle angesetzt. Es wurden drei Lager mit gutem Carnallit auf streichende Entfernungen von je etwa 400 m seigere Höhen bis zu etwa 30 m durchörtert. Die Mächtigkeit in den Lagern schwankt zwischen 5 and 18 m. Der Schacht ist 450 m tief und ist von der 350 m-Sohle aus im südlichen Felde ein Gesenk nach der von hier aus angelegten neuen 450 m-Sohle niedergebracht, doch ist zur rascheren Aufschließung der 450 m-Sohle dann auch der Schacht selbst weiter bis 466 m abgeteuft. Die Füll-örter der neuen Sohle sind bei 450 m angesetzt und in einer Entfernung von 260 m ein weiteres Gesenk niedergebracht. 1911 auf 1912 wurde der Hauptförderschacht von der 350 m-Sohle bis zur 450 m-Sohle ausgemauert und zugleich mit dem 260 m vom Schacht entfernt liegenden, im Querschlage 6 niedergebrachten Gesenk ausgebaut und dem Betriebe übergeben. In der Grube sind im angegebenen Zeitraume im Interesse der Neueinschätzung die Aufschlussarbeiten besonders forciert betrieben worden.
Zweiter Schacht: 2700 m nordwestlich vom Schacht Aller-Nordstern wird der Schacht der Gew. Aller-Hammonia niedergebracht, welcher gleichzeitig als zweiter fahrbarer Ausgang im Sinne der Bergpolizei-Verordnung dienen soll. Der Durchschlag zwischen Ronnenberg II und Aller-Hammonia erfolgte im Jahre 1921.
Tagesanlagen: Die beantragte Konzession zur Errichtung einer C h l o r k a l i u m f a b r i k und zur Ableitung der Abwässer in die Aller für eine tägliche Verarbeitung von 5000 dz Rohsalzen ist am 27. Mai 1908 vom Bezirksausschuß Lüneburg erteilt. Die Fabrik ist am 18. April 1911 in Betrieb, genommen. Nächste Eisenbahnstation: Grosshäuslingen an der Kleinbahn Verden-Walsrode. (Quelle:7*).
Aus der Geschichte:
Bergwerksgesellschaft Aller-Hammonia m. b. H.
in Klein-Häuslingen, Post Groß-Häuslingen i. Hann.
Gründung: 5. Juli 1910.
Gerechtsame: ca. 1949 ha (ca. 9 Preuß. Maximalfelder) in den Gemarkungen
Zweitschachtfrage: Durchschlägig mit Ronnenberg II . Von dieser Gesellschaft
werden auch Kraftzentrale, Mühle und chemische Fabrik laut Gemeinschaftsvertrages zur Verfügung gestellt.
Tagesanlagen: Sämtliche Förderanlagen vorhanden. Im Bau devinitive Kaue, Magazin, Mühle, Verwaltungsgebäude und ein Beamtenwohnhaus.
Art der geförderten Salze: Carnallit, Hartsalz, Steinsalz.
Abwässerkonzession: War bis zu 3000 dz tägliche Verarbeitung erteilt.
Seit Mai 1924 ruht der
Absatz:
1921: 5560 dz K2O
1922: 3277 dz K2O
Seitdem ruhte der Betrieb.
Liquidation der Gesellschaft:
Die Gesellschaft hat ihr Vermögen auf die Kali-Industrie (spätere Wintershall) A.-G., Kassel, übertragen und liquidiert Sie unterhält keinerlei Betriebe mehr und beschäftigt weder Angestellte noch Arbeiter. (Quelle: 7*+10*).